Die Stadt Fulda hat auch im Jahr 2024 ihren Platz in der Spitzengruppe der hessischen Tourismusorte verteidigt: Von Januar bis Dezember 2024 ver-zeichnete Fuldas Beherbergungsbetriebe insgesamt 727.353 Übernachtun-gen. Das war der zweitbeste Wert in der Geschichte der Stadt, lediglich übertroffen durch die 739.012 Übernachtungen im Jahr der Landesgarten-schau 2023. Hessenweit rangiert Fulda weiter auf Platz 7 der Orte mit den meisten Gästen, übertroffen nur durch die Großstädte Frankfurt, Wiesbaden, Kassel und Darmstadt sowie die ausgesprochenen Kur- bzw. Urlaubsorte Bad Wildungen und Willingen.
„Insgesamt fällt die Jahresbilanz sehr positiv aus, auch wenn im Jahr 2024 kein neuer Rekord erzielt werden konnte,“, bilanzierte der Leiter des städti-schen Amts für Tourismus- und Marketingmanagement, Dominik Höhl. Der leichte Rückgang von 1,6 Prozent bei den Übernachtungszahlen gegenüber 2023 lasse sich mit den Sondereffekten durch die LGS sowie durch Unsicher-heiten angesichts der aktuellen wirtschaftlichen Lage in Deutschland erklä-ren. „2023 war ein Ausnahmejahr mit einem prozentualen Anstieg von 11,4 Prozent gegenüber 2022. Es war klar, dass es schwer werden würde, dieses Ergebnis noch einmal zu toppen“, sagte Höhl. Insgesamt halte der positive Trend aber an. Wie schon in den vergangenen Jahren zeichne sich die Tou-rismusbilanz Fuldas durch eine gute Verteilung der Gäste über die Monate aus: Im Frühjahr boomt insbesondere das Tagungs- und Kongressgeschäft, im Frühsommer dienen Messen wie die RETTmobil als Zugpferde, im Som-mer locken Kulturformate wie die Domplatzkonzerte oder die Musicals Gäste in Scharen in die Stadt, und im Spätherbst entwickelt sich der Weihnachts-markt immer mehr zu einem Event, das überregional Wirkung entfaltet und auch Übernachtungsgäste anzieht.
Grundsätzlich erfasst die Statistik des Landes Hessen nur Gäste in Beherber-gungsbetrieben mit mehr als zehn Betten, das wachsende touristische Seg-ment der Übernachtungen in Ferienwohnungen o.ä. taucht in den Zahlen nicht auf. Durch die Erhebung der Tourismusabgabe (seit 1. April 2024) er-hofft sich die Stadt Fulda künftig auch tiefere Einblicke in die Entwicklung dieses Sektors sowie eine bessere Kontrolle und Steuerung. Ebenfalls nicht statistisch erfasst wird der Tagestourismus. Hier können aber die Gästefüh-rungen immerhin als Indiz für die Entwicklung der Zahlen gelten: Jedenfalls konnte die Stadt im Bereich der Stadt- und Erlebnisführungen die positive Entwicklung fortsetzen. 2024 nahmen insgesamt 62.191 Menschen an 5140 Führungen teil, dies ist eine Steigerung von ca. 8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Durch die konstante Weiterentwicklung der Angebote können neue Zielgruppen erschlossen und für Fulda begeistert werden. Dabei stehen al-lerdings nicht nur Touristinnen und Touristen, sondern auch Einheimische im Fokus: So wurden im vergangenen Jahr allein 103 Kinderführungen durchge-führt, wodurch mehr als 3000 Kindern die Stadtgeschichte nähergebracht werden konnte. Zudem stärkt Fulda mit dem Herkunfts-Siegel "FOLL REGI-ONAL" seit Juni 2024 die Verbundenheit zur Region. Bereits 21 Gastrono-miebetriebe, drei Caterer/Kochschulen und neun Hotels nutzen die Förde-rung und das Logo, um regionale Produkte hervorzuheben.
„Fulda hat sich als gastfreundliche und lebenswerte Stadt etabliert, doch das Potenzial ist noch lange nicht ausgeschöpft. Die Stadt plant, die positive Entwicklung fortzusetzen und Fulda als attraktiven Kultur-, Erlebnis-, Wirt-schafts- und Lebensraum weiter zu stärken. Obwohl unsere Stadt überregio-nal durchaus bekannt ist und ein positives Image hat, gibt es zahlreiche Möglichkeiten, die Stärken auszubauen, neue Impulse zu setzen und die Sichtbarkeit der Stadt zu erhöhen“, sagt Oberbürgermeister Dr. Heiko Win-genfeld. Ein wichtiger Bestandteil dieser Strategie sei die kontinuierliche Be-lebung der Innenstadt durch vielfältige Veranstaltungen und Anlässe. Davon profitierten insbesondere Hotels, die Gastronomie, der Handel und zahlrei-che Dienstleister, die durch eine gesteigerte Besucherfrequenz zusätzliche wirtschaftliche Impulse erhalten. Davon profitieren auch die Fuldaerinnen und Fuldaer, indem die Kaufkraft der Touristen zum Erhalt der Vielfalt und zur Innovation in Einzelhandel und Gastronomie beiträgt.
„Der Tourismus hat sich mittlerweile zu einem wesentlichen wirtschaftlichen Faktor für Fulda und die gesamte Region entwickelt. Die hohe Zahl an Über-nachtungen, Tagesgästen und Veranstaltungsbesuchern trägt maßgeblich zur wirtschaftlichen Stabilität und Attraktivität der Stadt bei. Gleichzeitig können wir durch die Einführung des Tourismusbeitrags eine wesentliche Finanzierung von kulturellen und touristischen Maßnahmen sicherstellen“, ergänzt Amtsleiter Dominik Höhl. „Bei aller positiven Entwicklung dürfen wir uns aber nicht auf den bisherigen Erfolgen ausruhen“, mahnt Höhl. Die per-manente Marktentwicklung, das sich verändernde Reiseverhalten sowie all-gemeine gesellschaftliche und wirtschaftliche Einflussfaktoren müssten kon-tinuierlich in die Planungen einbezogen werden. Ebenso spielten digitale Ver-änderungen eine immer größere Rolle: „Nur durch eine vorausschauende Weiterentwicklung können wir Fulda weiterhin als attraktives Reiseziel im Bereich Kultur- und Städtereisen sowie als zentralen Tagungsort präsentie-ren und so auch langfristig erfolgreich bleiben.“